DAS JUGENDORCHESTER begeisterte die rund 600 Zuschauer beim großen Jubiläumskonzert in der voll besetzten Rehberghalle in Roßdorf.
ROSSDORF (vic). Das Akkordeon Orchester Roßdorf spielte zum 75-jährigen Bestehen ein Jubiläumskonzert in der Rehberghalle Roßdorf. 100 Spieler zeigten dem Publikum die Vielseitigkeit des Akkordeons. Das „Erste Orchester“ des Vereins eröffnet mit einem Klassiker „Rhapsodia Andalusia“. Es beginnt eine Zeitreise durch die Geschichte des Vereins. Stellvertretend für jedes Jahrzehnt werden passende Titel gespielt. Zuerst ertönt Swingmusik. Das Orchester wird durch einen Saxofonsolisten unterstützt. Weiter geht es mit den besten Stücken von Abba. Die 600 Zuschauer wippen auf ihren Stühlen, das Akkordeon wird zum Stimmungsgaranten. Dann der musikalische Kontrast. Es ertönt ein melancholischer Tango, der an die erste Krise des Vereins erinnern soll.
Anfang der 60er Jahre erlebte der Verein seine erste Flaute, der Nachwuchs blieb aus. Jahrzehnte später kommt es zu einer weiteren Krise. „Ohne diese harte Zeit wäre der Akkordeonverein nicht da, wo er heute ist“, sagt die Roßdörfer Bürgermeisterin Christel Sprößler, die den Abend moderiert. Zur Erinnerung an den Neuanfang ertönt „Lord of the Dance“, und es gibt nicht nur etwas für die Ohren. Zu den irischen Klängen kommt eine Tanzgruppe auf der Bühne.
Zum Auftakt spielen fünf Diatoniker auf alten Instrumenten traditionelle Musik als Hommage an die Geschichte des Vereins. Unter ihnen das Gründungsmitglied Heinrich Emig.
„Es ist eine Wucht, dass der Verein so lange überlebt hat“, sagt Emig nach seinem Auftritt. Erst vor wenigen Wochen hat er nach jahrzehntelanger Auszeit wieder mit dem Spielen begonnen, speziell für dieses Jubiläum. Lampenfieber hat nur seine Frau, die im Publikum sitzt.
Kennengelernt hatten sich die beiden beim Spielen im Verein. „Wir feiern gleich zwei Mal Jubiläum, nicht nur mit dem Verein, sondern auch unseren 60. Hochzeitstag“, verrät der 87-Jährige. Nun kommt es zum Generationswechsel. Nach den letzten Tönen von „’s Hüttenmaderl“ übergeben die ältesten Spieler an die Zukunft des Vereins.
25 Kinder zeigen, dass das Akkordeon auch für moderne Stücke geeignet ist. Monatelang hatte die Dirigentin Constanze Müller mit dem Schülerorchester geprobt. Die Arbeit hat sich gelohnt: „Ich bin sehr zufrieden“, sagt Müller zum Auftritt des Nachwuchses. „Zumal die Kinder sonst nicht vor großem Publikum auftreten.“
Nach drei Stunden endet das Programm mit „Tage wie diese“ von den Toten Hosen. 100 Spieler von sieben bis 87 Jahren spielen gemeinsam. Da wird der Gruppenzusammenhalt des Vereins deutlich, von dem der erste Vorsitzende Christoph Sprößler zuvor gesprochen hatte: „Wir versuchen alle Spieler unabhängig von der Spielleistung mitzuziehen“. Das verbindet. „Akkordeon ist ein super Instrument für gemeinsames Musizieren“, betont Sprößler. Dies zeigt auch das Jubiläumskonzert.